Geschichte

Geschichte der Gemeinde Bergern

Die Großgemeinde Bergern im Dunkelsteinerwald besteht seit 1968 und entstand durch freiwilligem Zusammenschluss der Ortsgemeinden Unterbergern, Oberbergern, Schenkenbrunn (mit den Orten Schenkenbrunn, Wolfenreith und der Rotte Paltmühl) und Geyersberg (mit den Orten Geyersberg, Nesselstauden, Scheiblwies, Maria Langegg und der Rotte Plaimberg).
Das Gemeindegebiet Bergern im Dunkelsteinerwald wird drei Landschaftsgebieten zugeordnet. Es liegt im Landschaftsschutzgebiet Wachau (Weinbau in Unterbergern), zählt geografisch zum Dunkelsteinerwald und zum Mostviertel und gehört geologisch zum Waldviertel, die "Böhmische Masse" setzt sich hier südlich der Donau fort. Bedingt durch die gestaffelte Höhenlage von 300 bis über 500 m hat Bergern unterschiedliche klimatische und landwirtschaftliche Bedingungen. Neben Wein- und Obstbau in Unterbergern finden wir in der Gemeinde Bergern Ackerbau, Wiesen und Weiden und natürlich sehr viel Waldwirtschaft.

Das Gebiet der Gemeinde Bergern war schon seit frühester Zeit besiedelt. Bodenfunde aus der Steinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit geben davon Zeugnis. Kelten und Römer haben deutliche Spuren hinterlassen, Grabfunde (Sieben Gräber) und Überreste römischer Straßen und Wege weisen auf frühe Besiedelung und hoch stehende Kulturen hin.

Klostergründung und Entstehung einer Wallfahrt in Maria Langegg: Im Jahre 1599 bewohnte der fürsterzbischöfliche salzburgische Güterinspekteur, der Edle Mathias von Haring mit seiner Gattin Maria einen kleinen Herrensitz (heute Gasthaus Langegger-Hof) in Maria Langegg. Als 1603 eines ihrer Kinder erblindete, brachte ein vor einem in Familienbesitz befindlichen Marienbild abgelegtes Gelübde Heilung. In Erfüllung dieses Gelübdes lässt Herr von Haring eine kleine Kapelle bauen. In den folgenden Jahren wurden weitere Heilungen bekannt (in der Pfarrchronik zählte man allein im Jahre 1783 381 Wunder, darunter 25 Blindenheilungen). 1645 übergab man das gesamte Kirchengut dem seit 1613 in Österreich eingeführten Servitenorden. 1652 bis 1654 wurde der Westtrakt, 1682 bis 1721 der Nordtrakt (mit Bibliothek) und 1731 bis 1734 der Südtrakt erbaut. 1765 bis 1773 erfolgte der Neubau der Kirche. Die barocke Kirche wurde mit Scheinarchitektur und Deckenfresken vom Tiroler Maler Josef Adom von Mölk ausgestattet. In der neueröffneten Bibliothek und der Schatzkammer sind vor allem das Original-Gnadenbild der Wallfahrtskirche und alte Handschriften der Serviten zu besichtigen. Zur Pfarre Maria Langegg gehören die Orte Schenkenbrunn, Wolfenreith, Paltmühl, Geyersberg, Nesselstauden, Plaimberg, Scheiblwies und Maria Langegg. Pfarre Unterbergern: Die Dörfer Unterbergern und Oberbergern waren bis 1784 in die Großpfarre Mautern eingegliedert. Durch die Josephinische Pfarrregulierung erhielten sie ihre Selbständigkeit. In Unterbergern wurden die Volksschule, der Friedhof, der Pfarrhof und 1784 nach Plänen des Göttweiger Stiftsbaumeisters Josef Schwerdfeger die Pfarrkirche erbaut.

Die Pfarre Unterbergern gehört zum Benediktinerstift Göttweig. Die Pfarrkirche wurde dem hl. Johannes von Nepomuk geweiht. 1967 wurden 3 neue Glocken gegossen und in St. Florian geweiht. 1969 wird mit dem Bau einer Kapelle mit Aufbahrungsraum begonnen, 1972 erfolgt der Zubau auf der rechten Seite. Über Garage und Abstellraum wurde die Sakristei vergrößert, ein Seelsorgeraum für Mehrzweckverwendung und die erforderlichen Nebenräumen errichtet. 1974 wird von Orgelbaumeister Gerhard Hradetzky aus Oberbergern eine zweimanualige Orgel und eine neue Orgel-Empore geschaffen. Im Oktober 1974 ist die Kirchenaußen- und Innenrenovierung abgeschlossen, Abt Dr. Clemens Lashofer von Göttweig nimmt die feierliche Weihe vor.  

Im Oktober 1983 wurde das neue Gemeindeamt in Unterbergern bezogen.

Am 2. September 1984 erhielt die Gemeinde Bergern im Dunkelsteinerwald den Wappenbrief mit dem Gemeindewappen verliehen. Die feierliche Überreichung erfolgte durch Landeshauptmann Siegfried Ludwig.